Leider ohne uns konnte Marcin Oz den Syrah 1 Woche später als geplant ernten. Unsere Mithilfe war regelrecht ins Wasser gefallen und wir waren unverrichteter Dinge zurück nach Deutschland geflogen. Am 13. und 14. September waren die Trauben und die Erde des Weingartens nach den starken Regenfällen wieder getrocknet und der Traktor konnte hineinfahren.
12 t Syrahtrauben für den nächsten ‚Halleluja‘ schnitten die Helfer von den Rebstöcken und legten sie in die kleinen blauen Kisten.
„Ich war von 5 Uhr morgens bis spät abends ohne Pause bei der Arbeit. Am Morgen habe ich die Lese mitgemacht, dann im Keller alles vorbereitet und schließlich mit Dario die Trauben gepresst. 7000 l sind dabei herausgekommen.“
Für Marcin war es erst die 2. Ernte, und er hat sich viel vorgenommen. „Damit wir nicht wieder einen verregneten Erntezeitpunkt haben, versuche ich dieses Mal den ganzen Zyklus vorzuverlegen.“ Dann hat der Wein eventuell weniger Alkohol, aber es besteht keine Gefahr durch Botrytris. Aber er ist sehr zufrieden. „Das Traubengut ist gesund und reif, nur die Rebstöcke haben durch große Hitze im Sommer gelitten. Wir waren etwas in Sorge deswegen.“
Nach 10 Tagen auf der Maische hat er den Syrah erst einmal in Stahltanks gefüllt. Geplant ist eine weitere Reifung in gebrauchten, großen Holzfässern. Schon jetzt plant er sein Winzerleben abwechslungsreich, nicht nur die nächste Lese.
Von dem Anfang Oktober geernteten Nero d’Avola hat er 1000 l Saft von der Maische gezogen und probiert sich an Rosé. Und neben dem ‚Halleluja‘ wird es aus der Syrah-Traube noch eine Spätlese im Barrique geben. Schuld daran waren wahrscheinlich böse Neider. Die hatten ein paar Rebstöcke beschnitten, so dass die Trauben erst viel später geerntet werden konnten. „Vielleicht werde ich denen noch einmal dankbar sein, wenn die Spätlese richtig gut wird“, meint er klug.