Während wir seit vielen Jahren die Entwicklungen der Olivenmüllerei beobachten, für die Produkte schwärmen und der ein oder andere von uns sogar private Ferien im angeschlossen Agriturismo macht, bleiben wir zugleich neugierig auf die Zukunft. Denn gerade bei einem Unternehmen, das in nunmehr fünfter Generation im historischen Badalucco seine Wurzeln tief gegraben hat, wollen wir sehen, wohin die Äste der Zukunft sich recken.
Vorbei an Sanremo hinein ins Valle Argentina schimmern die charakteristischen silbernen Baumkronen an den Hängen und wir freuen uns auf dieses Familientreffen der besonderen Art.
Schon von Weitem ist das markante Rattern der Maschinen zu hören und wir platzen mitten hinein in die typischste aller Szenerien – großes Getümmel auf dem Hof und in der Mühle. Die Bauern bringen die Ernte direkt vom Feld und eigentlich wird jeden Tag bis spät in die Nacht Öl gepresst.
Es ist Hochsaison für Olio Roi und während draußen die frisch geernteten Oliven von Strauch und Blatt getrennt werden, arbeitet im Inneren die neue Ölmühle, der Stolz von Vater und Sohn. Sie verarbeitet die Oliven unter Luftverschluss und besitzt sowohl ein Granitsteinmahlwerk als auch eines aus Stahl. So vereint sie für das Olivenöl Carte Noire die Vorzüge der ehemaligen alten Mühle mit dem schonenden Mahlvorgang und geringer Wärmeerzeugung mit dem modernen Verfahren unter Luftabschluss, das noch reintönigere Öle ermöglicht.
Wiedereinmal werden wir daran erinnert, warum wir dieses besondere Öl aus der Taggiasca Olive so gerne auf unserem Tisch stehen haben.
Schulter an Schulter begrüßen uns Franco und Paolo, Vater und Sohn, mit dem gleichen, typisch verschmitzten Gesichtsausdruck.
Für zwei Tage sind wir mit Paolo unterwegs und er lässt uns teilhaben an seinem Leben in der zukünftigen Generation Olio Rois. Unternehmer zu sein bedeutet für die Familie auch das Streben nach einer Einheit mit dem Umfeld. Die Bemühung dabei ist es, sich stets weg vom Utilitarismus und hin zur Konvivialität zu bewegen. Die Menschen hinter dem Unternehmen sind Herz und Nieren und während unserer Zeit in der Ölmüllerei tauschen wir immer wieder ein herzliches Ciao mit altvertrauten Gesichter.
Ähnlich wie der Vater ist Paolo immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und dieser Durst nach Abenteuern spiegelt sich in seiner Arbeit. Beim sonnigen Mittagessen im Olivenhain essen wir Brot mit Olivenöl, das vor einer Stunde noch jungfräulich abgefüllt wurde. Dazu trinken wir Paolos Montefollia Bier mit Extrakten aus Olivenblättern, aus ebendiesem Hain. Zusammen mit den Jungs von Birrificio Nadir aus Sanremo hat er dieses einzigartige Farmhouse Ale entwickelt.
Unter anderem entspringen seiner Ideenwerkstatt auch ein eigener Roi-olivenbasierter Gin, der Taggiasco – ExtravirGin. In Kooperation mit der Affini Bar aus Turin, die ihrerseits extrem innovativen Ehrgeiz in der Entwicklung eigener Cocktails besitzen, haben sie mehr als einmal die Messestände für Olio Roi mit personalisierten Drinks zu einer kleinen Party umgestaltet.
Seitdem hat Paolo auch einen eigenen Drink. Er nennt ihn Baffo's Holiday und seine Basis bildet Paolos Gin und Oliven, Mastika, Gurke, Limette und schwarzem Salz aus Zypern. Und er ist – niemanden wundert es – ein besonderes köstliches Trinkerlebnis.
Olio Roi ist außerdem Teil der FICO Eately World in Bologna, wo im Sinne des Slow-Food-Gedanken eine ganzheitliche Erfahrung rund um die Vielfalt italienischer Lebensmittel ermöglicht wird. Inmitten von Möbeln aus eigener Herstellung, natürlich basierend auf Olivenholz, wollen sie den lehrenden Aspekt rund um das Thema Olivenöl und Genuss vereinen. Dafür haben sie auch alte Bekannte ins Boot geholt.
Das Ulivo Bistrot – Juice of Happiness sorgt dafür alle Sinne miteinander zu verknüpfen und so kann bei einem Stück herrlicher Focaccia aus der Hand Turins bester Bäcker das Gelernte noch besser verdaut werden.
Region
Ligurien
Provinz
Imperia
Ort
Badalucco im Valle Argentina
Während die nächste Generation also voller Tatendrang in die Welt stürmt, bringt sie dennoch auch einen Teil davon wieder zurück in die Heimat. Es ist ein weiteres Lieblingsprojekt der Familie und stellt die konkrete Entwicklung eines Begegnungszentrum in Badalucco dar, wo zu gleichen Teilen Austausch und Lehre in Einklang gebracht werden sollen.
Kunst, Musik, exquisite Küche und die geteilte Leidenschaft bringt dann hier die Menschen an einen Tisch. Sie stellen sich einen großen Raum vor, um miteinander zu wachsen, sich zu entwickeln und dieses liebevolle Netzwerk immer weitere Kreise ziehen zu lassen.