Region
Trás-os-Montes
Ort
Santa Maria de Emeres
Auszeichnungen
New York Olive Oil Competition
Der Ölproduzent Caixero ist ein vorbildliches Puzzleteil davon, auch durch die geringe Produktionsmenge von 7000 Litern. Portugals Hinterland litt genauso unter der Landflucht der jungen Generation wie viele andere europäische Länder. Die kleinen Höfe verödeten, die Kulturlandschaft wurde nicht gepflegt oder hatte eine ungewisse Zukunft.
Seit ein paar Jahren kehren die Jungen zurück. Sie haben in Städten wie Porto und Lissabon studiert, ein paar Jahre in ihren Berufen national und international gearbeitet, und kommen mit Erfahrungen und Ansprüchen nach Hause zu ihren Familien, um aus ihrem Erbe etwas Zukunftsträchtiges zu gestalten.
Edgar Morais ist so einer. Er hat Industriedesign studiert und 14 Jahre von Porto aus mit viel Erfolg in seinem Beruf gearbeitet. 2015 entschloss er sich, in die gebirgige Landschaft des Trás-os-Montes zurückzukehren. Gemeinsam mit seinem Jugendfreund André Teixeira, einem Lehrer, gründete er SORESA, einen Zusammenschluss von drei Gemeinden, die ihre landwirtschaftlichen Produkte gemeinschaftlich vermarkten. Die Familien wirtschaften nicht mehr nur auf ihrem kleinen Grund und bieten ihre geringen Mengen an, sondern koordinieren sich. Aus der Stadt kommen die Ideen: wir wollen eine Marke, ein Gesicht, eine Geschichte. „Caixero“ heißt übersetzt der Handelsreisende. Der musste der Großvater von Edgar sein, um die Familie zu ernähren.
Mit der Arbeit kam der Anspruch. Edgar Morais und André Texeira verliebten sich in die Komplexität des Olivenöls. Sie begannen, aus einer ganz anderen Perspektive als Bauern, an den Stellschrauben zu drehen und suchten sich erst einmal die Expertise der besten Ölmühle der Region, der Casa de Santa Amaro. Dort werden die Oliven von Caixoro bis heute kaltgepresst, und gemeinsam beurteilen SORESA und die Ölmüller das Geschmacksprofil der Cuvée.
Heraus kommt beim ‚Signature‘ ein intensivfruchtiges Olivenöl, das Kenner entzückt. 2020 erweiterten sie das Geschmacksprofil um ein grünes Öl. Im Oktober ernteten sie die ersten Oliven der Sorte Cobrancosa mit frischen, zartbitteren Noten. Interessant ist, dass Santa Amaro nach wie vor auf ihrer traditionellen Steinmühle besteht. Diesem Produktionsschritt widmen sie besonders viel Aufmerksamkeit und achten auf die Außentemperatur, da der Kontakt mit Luft zu Oxidation führen kann. Die Verarbeitung mit Stein erhält allerdings die süßen und harmonischen Noten des Öls.