Il pomodoro più buono, Kampanien
Jeden Tag gehen die Erntehelfer*innen durch die grünen Reihen, suchen die roten Tomaten in der möglichst perfekten Größe zwischen den Blättern und füllen die Kisten. Giuseppe Napoletanos Familie besitzt eigene Tomatenfelder, aber er hat über 70 weitere Vertragsbauern, die ihm ihre Tomaten anliefern.
Vor 20 Jahren war die Familie dem Consorzio nicht angeschlossen und konnte deshalb ihre Tomaten nicht als DOP San Marzano auszeichnen. Dem Erfolg dieser Tomaten hat das nichts anhaben können. Sie sind bis heute eines der begehrtesten Lebensmittel.
Dem Vesuv in der Nähe verdanken die Bauern den fruchtbaren Boden, auf dem das ganze Jahr über Gemüse angebaut wird. Das spezielle Mikroklima des Tals und der Fluss Sarno, der teils unterirdisch fließt, machen das möglich.
Normalerweise werden in Süditalien die Tomaten maschinell geerntet. Die ganzen Pflanzen, die am Boden wachsen, werden herausgerissen. Hier wird jede einzelne Tomate nach Reife ausgesucht, also in mehreren Durchgängen.
Die San Marzano ist eine wertvolle Frucht mit einem umwerfend harmonischen Geschmack und einer festen Konsistenz. Sie wächst hoch an langen Stangen aus Kastanienholz. Eigentlich war das genau der Grund, warum sie viele Jahre nicht mehr angebaut wurde. Sie verlangt zu viel händische Arbeit. Familie Napoletano hatte aus Überzeugung allerdings nie aufgehört, sie anzubauen, da es keine vergleichbare Qualität gibt.
Ihre Qualität als beste Dosentomate, die es gibt, hat ihr ein Revival ermöglicht. Als Slow Food in den 90er Jahren die Einzigartigkeit dieser Sorte populär machte, begann die Suche nach Saatgut. Im Forschungszentrum von Cirio in Turin fanden sie das originale Saatgut. Die San Marzano sind samenfeste Pflanzen, keine Hybridtomaten. Heute bauen viele sie in der Region wieder an, da es sich lohnt.
Der Name der Tomate stammt vom Örtchen San Marzano sul Sarno. Deshalb lautet ihr offizieller Titel auch San Marzano dell’Agro Sarnese Nocerino.